Werte schaffen statt Geld scheffeln

Die erneute Zinssenkung der EZB bis hin zum Negativzins mag wenn überhaupt positive Folgen für gefährdete Banken haben – sie können noch billiger Geld leihen. Für Sparer und Investoren aller Vermögensgrößen, ist das Spiel „Geld schafft Geld“ endgültig vorbei. Wer in Zukunft Werte schaffen und Werte sichern will, muss reale Werte schaffen. Und dies möglichst ökologisch-nachhaltig.

Das Anpflanzen von Bäumen und das Erzeugen von Wald ist wirtschaftlich sinnvoll – egal ob Inflation, Deflation, hohe Zinsen oder niedrige Zinsen. Egal welcher kapitalistische Irrsinn gerade an und durch den Geld- und Finanzmarkt tobt. Lieber Leser leider: Das muss jetzt etwas länger erklärt werden.Vor sechs, sieben Jahren haben wir bei ForestFinance von der Schuldenkrise im Euroraum ganz ordentlich profitiert. Die Inflationsangst ging um. Weit verbreitete Deutsche Angst: Die EZB „druckt“ Geld, kauft Staatsanleihen von den sog. „PIG“-Staaten, die Geldmenge steigt und die Inflation kommt. Da lag es für viele auch private Investoren nahe doch Geld in Sachwerten anzulegen. Immobilien boomten, aber auch Investments in Wald und Forst, waren eine Möglichkeit ob ökologisch oder nicht. Das sind sie heute noch, obwohl die Inflation inzwischen ausgeblieben ist und in eine veritable Deflation mutiert.

Das volkswirtschaftliche Gesamtbild (1) – sowohl für Deutschland als auch für die Eurozone sieht so aus: Die Zinsen sind gefallen und die Preise sind stabil bis fallend. Die Zinsen fallen, Sparen lohnt nicht – im Gegenteil. Fälschlicherweise glauben viele Sparer hierzulande (und Politiker auch!), dass die Zinshöhe durch die EZB bestimmt wird.

 

Zuviel Geld – Zuwenig Investitionen

Die EZB aber kann nur einige wenige vor allem bankeninterne Zinssätze für kurze Zeit beeinflussen. Grundsätzlich wird der Zins am (Geld)Markt ermittelt. Wollen viele Geld haben sprich Kredite aufnehmen und investieren, es ist aber wenig Geld/Kredit da, steigt der Zins. Wollen aber viele ihre Geld ertragbringend anlegen (Kredite vergeben) aber niemand will einen Kredit haben, weil niemand investieren will, sinkt der Zins. Die Zinsen sind also so niedrig, weil grob gesagt mehr Ersparnisse da sind, als Investitionen getätigt werden.

Die besonders von Deutschland vorangetriebene Sparpolitik hat das natürlich noch erheblich verschärft. Verwundert reibt man sich jetzt die Augen: Griechenland hat gespart, Italien hat gespart, Spanien auch – und die Staatschuldenquote steigt trotzdem. Kein Wunder – wer die Realwirtschaft zu Tode spart, wird Deflation und fallende Zinsen ernten. Und – er erntet politische Unruhen – die rechten Wahlergebnisse des EU-Urnenganges lassen grüßen. So einfach lassen sich nicht Millionen wahlberechtigte Europäer wieder zurück in das vorletzte Jahrhundert sparen, während die Finanz“märkte“ und Unternehmen Rekordgewinne einfahren.

Also muss jetzt die Geldbremse wieder gelockert werden. Lockern heisst aber: Mehr Schulden machen, die Staatsschuldenquote steigt weiter. Nun aber in einer Situation in der die Real-Wirtschaft schon darniedergespart wurde und nicht oder kaum wächst, die Zinsen und Inflation niedrig sind. Ohne eine Kombination aus Inflation plus wachsende Wirtschaft aber gibt es kaum eine Chance die neu gemachten Schulden jemals abzuzahlen. Die Verbindung von steigenden Staatsschulden und ausbleibender (!) Inflation führt unweigerlich in einen Schuldenschnitt. Die Geschichte ist voll von Beispielen. Sparer laufen also immer Gefahr Erspartes zu verlieren – entweder durch Inflation, durch Niedrigzinsen oder am Ende der Deflation durch Schuldenschnitt. Und dagegen soll BaumSparen helfen? Ja und nein.

 

WaldWert = Geldwert. Aber wieviel?

In unserer geld-, zinsen- und finanzbestimmten Welt fällt es schwer sich auf Werte zu besinnen. Zumal eben BaumSparen, selbst im Grossmaßstab gedacht, kaum Auswirkungen auf die Finanzmärkte hat. Gemeint sind aber keineswegs nur ethische Werte – die für uns allerdings eine selbstverständliche und zu lebende Folge eines anderen nachhaltigen Wirtschaftens sind. ForestFinance macht Wald. Investoren – die Geld zur Verfügung stellen – schaffen bei und mit uns reale Wald-Werte. Ob allerdings diese Werte in welcher Höhe, wann und wie wieder rückverwandelt werden können in Geld – kann niemand genau vorausberechnen oder gar garantieren. Niemand kann den „Wechselkurs“ Wald – Geld genau vorausberechnen – schon gar nicht über so lange Zeiträume. Wir auch nicht, weswegen wir übrigens sehr konsequent seit vielen Jahren eine Ertragsprognose in Geld (=Rendite) von NULL BIS ZEHN PROZENT prognostizieren. NULL bedeutet dabei, dass es im Verlaufe von z.B. 25 Jahren nicht nur zu keinerlei Preissteigerungen bei Holz und Grundstücken kommt, sondern sogar zu einem Preisverfall von fast 20% und wenig Holz in schlechter Qualität geerntet wird. Null Rendite bedeutet aber auch Kapitalerhalt!

ZEHN Prozent hingegen bedeutet, dass die Preise für Holz ordentlich jedes Jahr steigen und auch sehr gute Mengen und Qualitäten geerntet und vermarktet werden können. Irgendwo zwischen diesen Extremen erwarten wir den Eintritt der Wirklichkeit. Wir möchten uns nicht den „Expertengremien“ anschliessen, die völlig schamfrei Jahr für Jahr eine „exakte“ Prognose für z.B. das Wirtschaftswachstum abgeben und seit Jahrzehnten Jahr für Jahr daneben liegen.

 

Das Böse ist immer und überall – Totalverlust

Natürlich sind auch Szenarien denkbar, in denen überhaupt kein Holz mehr gebraucht wird, in denen Grundstücke vollständig wertlos werden. Szenarien in denen die Weltwirtschaft, Handel, Wandel vollständig kollabieren. Gewaltige Naturkatastrophen sind denkbar, Kriege oder auch „nur“ heftige politische Verwerfungen, die eine „Ver“wertung des Waldwertes zurück in Geld schlecht oder gar nicht möglich machen. Oder auch Managementfehler. Das kann zum Totalverlust des Investments führen. Wir glauben, dass wir diese denkbaren Szenarien seit Jahren allen unseren Interessenten und Investoren nicht nur deutlich vor Augen führen. Sondern auch alle diese Risiken gelten prinzipiell in unterschiedlicher Ausprägung für jedes Investment, für jede Geldanlage, für jedes Finanzinstrument – die vielleicht durch „Garantien“ von Versicherungen oder gar Regierungen abgesichert scheinen. (Bis zur Geldentwertung s.o.)

Dafür hat Wald unbestreitbar andere Sicherheiten: Erstens ist er real „da“ und nicht nur ein Anspruch auf einem Papier. Zweitens: Er kann warten. Drittens: Er ist von akuter Geldentwertung nicht betroffen – egal ob durch Inflation oder „Haircut“ erzeugt. Wird Holz in diesem Jahr oder im nächsten nicht benötig – der Wald wird nicht „schlecht“. Im Gegenteil er wächst weiter und wartet auf bessere „Geldzeiten“ – bis sich die verrückten Finanzmärkte wieder normalisiert haben, bis die Realwirtschaft wieder anläuft. Manche nennen das „Biologischen Zins“. Egal ob der Euro weiter existiert, der Dollar Leitwährung bleibt – Wald hat einen Wert und solange irgendwie, irgendwo gewirtschaftet wird, werden diese Waldwerte auch benötigt und bezahlt. Egal in welcher Währung. Die Erfahrung der letzten paar Hundert Jahre Forstwirtschaft mit all ihrem Auf- und Ab spricht dafür.

Egal ob die Zinsen und die Inflation hoch sind, oder Deflation und Zinstief das Geld-Sparen verleiden. BaumSparen und Wald hat eine wertkonservierende und glättende Funktion. Aber Wald ist langsam. Er ist kein Girokonto von dem man schnell mal Geld abheben und einkaufen gehen kann. Aber er wächst und ist viel weniger dem hektischen Auf- und Ab der Finanzmärkte ausgesetzt. Darum macht BaumSparen in jeder wirtschaftlichen Situation Sinn für Investoren, die langfristig denken und handeln. Und: Sofern nachhaltig betrieben, heißt „Wald machen“ auch eine ausgleichende soziale und ökologische Funktion des Waldes nutzen. Er ist positiv für Klima, Natur, Umwelt oder die Menschen in den Ländern in denen wir Wald erzeugen. Allein das wäre jenseits von Geld und Zinsen schon Grund genug für BaumSparen. (Harry Assenmacher)

 

(1) Bevor jetzt das grosse Geschimpfe einsetzt: Natürlich sind viele „Dinge“ für den Einzelnen teurer geworden und werden teurer. Immobilien z.B. in guten Lagen oder auch Energie, besonders Strom aber auch bestimmte Lebensmittel. Immobilien werden teurer, weil die Nachfrage gross ist und egal wie teuer gekauft wird, Strom wird teurer, weil politisch z.B. durch das EEG beeinflusst und Lebensmitteln können Menschen nur eine bestimmte Zeit vermeiden, dann müssen sie kaufen, der Anbieter hat also gute Karten. Hier geht es aber um ein volkswirtschaftliches Gesamtbild in einer Währungs(Euro)Zone.

Hinterlasse einen Kommentar